Brennwert/Heizwert Bezug im iSFP und im Energieplaner
Verfasst: 2. August 2023, 17:04
Vor einigen Wochen gab es im BKI Energieplaner ein Update; dabei wurde bei Rechnung nach 18599 der Bezug der Endenergie (für Gas, Öl) vom *Heizwert* auf den *Brennwert* umgestellt. Das kann ich grundsätzlich nachvollziehen, schließlich ist der Brennwert ja der Energieinhalt, der im besten Fall verfügbar ist.
Allerdings wurde bei der Primärenergie der Bezug weiterhin auf dem *Brennwert* belassen, mit dem Argument, dass das in der 18599 auch so gemacht wird. Aber in der 18599 steht ja auch genau, wie man zwischen Heiz- und Brennwert umrechnet.
Nun ist z.B. für Gas der Faktor von Q_E nach Q_P 1.1/1.11 = 0.99. Das bedeutet Q_P ist sogar noch etwas *geringer*, als Q_E. Das ist meines Erachtens komplett irreführend für normale Menschen, die den iSFP verstehen wollen. Und diese Menschen sind die Zielgruppe für den iSFP!
Der "Primärenergiefaktor Heizung" im iSFP ist weiterhin mit 1.1 angegeben, ohne einen Hinweis auf die unterschiedlichen Bezüge. Insofern auch für aufmerksame Leser:innen schlicht nicht zu verstehen.
Ich finde auch keinen Hinweis z.B. im iSFP Handbuch, dass das so sein muss. Und da die EH-Förderung sich ja immer auf die Primärenergie des Referenzhauses bezieht, kürzt sich der gemeinsame Faktor an dieser Stelle auch immer weg, was bedeutet, dass es bei den Förderbedingungen keinen Unterschied macht.
Ich bin daher der Meinung, der Bezug sollte bei Primär- und Endenergie unbedingt einheitlich sein. Alles andere ist inkonsistent. Und zwar würde ich einheitlich den Brennwert bevorzugen.
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Aber es geht noch weiter:
Im Energieplaner selbst (außerhalb des iSFP) ist die Endenergie weiterhin Heizwert-bezogen. Damit stimmt der Wert nicht mehr mit dem iSFP überein und zusätzliche Auswertungen, die den iSFP ergänzen sollen, sind nicht mehr kompatibel. Das ist ein echtes Problem, da im iSFP grundlegende Auswertungen (z.B. grafische Übersicht Q_P, Q_E über die Sanierungsschritte) fehlen. Die Energieberater Büros, die ich in meiner Ausbildung kennengelernt habe, sind einheitlich der Meinung, dass zusätzliche Auswertungen zum iSFP Standard gehören sollten.
Ich sehe auch keinen Grund für zwei verschiedene Bezüge der Endenergie. Wenn man in BKI nach 18599 rechnet, dann wäre der Brennwert hier angebracht. Zumindest die Kompatibilität mit dem iSFP wäre dadurch auch wieder hergestellt.
Allerdings wurde bei der Primärenergie der Bezug weiterhin auf dem *Brennwert* belassen, mit dem Argument, dass das in der 18599 auch so gemacht wird. Aber in der 18599 steht ja auch genau, wie man zwischen Heiz- und Brennwert umrechnet.
Nun ist z.B. für Gas der Faktor von Q_E nach Q_P 1.1/1.11 = 0.99. Das bedeutet Q_P ist sogar noch etwas *geringer*, als Q_E. Das ist meines Erachtens komplett irreführend für normale Menschen, die den iSFP verstehen wollen. Und diese Menschen sind die Zielgruppe für den iSFP!
Der "Primärenergiefaktor Heizung" im iSFP ist weiterhin mit 1.1 angegeben, ohne einen Hinweis auf die unterschiedlichen Bezüge. Insofern auch für aufmerksame Leser:innen schlicht nicht zu verstehen.
Ich finde auch keinen Hinweis z.B. im iSFP Handbuch, dass das so sein muss. Und da die EH-Förderung sich ja immer auf die Primärenergie des Referenzhauses bezieht, kürzt sich der gemeinsame Faktor an dieser Stelle auch immer weg, was bedeutet, dass es bei den Förderbedingungen keinen Unterschied macht.
Ich bin daher der Meinung, der Bezug sollte bei Primär- und Endenergie unbedingt einheitlich sein. Alles andere ist inkonsistent. Und zwar würde ich einheitlich den Brennwert bevorzugen.
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Aber es geht noch weiter:
Im Energieplaner selbst (außerhalb des iSFP) ist die Endenergie weiterhin Heizwert-bezogen. Damit stimmt der Wert nicht mehr mit dem iSFP überein und zusätzliche Auswertungen, die den iSFP ergänzen sollen, sind nicht mehr kompatibel. Das ist ein echtes Problem, da im iSFP grundlegende Auswertungen (z.B. grafische Übersicht Q_P, Q_E über die Sanierungsschritte) fehlen. Die Energieberater Büros, die ich in meiner Ausbildung kennengelernt habe, sind einheitlich der Meinung, dass zusätzliche Auswertungen zum iSFP Standard gehören sollten.
Ich sehe auch keinen Grund für zwei verschiedene Bezüge der Endenergie. Wenn man in BKI nach 18599 rechnet, dann wäre der Brennwert hier angebracht. Zumindest die Kompatibilität mit dem iSFP wäre dadurch auch wieder hergestellt.