iSFP Energiekosten nicht plausibel

Fragen zur Programmbedienung des BKI Energieplaners bei der Berechnung von Wohngebäuden nach DIN V 4108-6/DIN V 4701-10/12 oder DIN 18599
Antworten
Nachricht
Autor
lsbkils
Beiträge: 8
Registriert: 2. Juni 2009, 19:54

iSFP Energiekosten nicht plausibel

#1 Beitrag von lsbkils »

Hallo, ich habe bei einem Mehrfamilienhaus den iSFP für zwei verschiedene Verbrauchswerte erstellt (bei dem Objekt waren die Wärmemengenzähler falsch montiert und lieferten daher falsche Werte). Ich erhalte beim Ist-Zustand niedrigere Energiekosten als beim sanierten Objekt (EH 70).
auf Basis Wärmemengenzähler ergeben sich unsaniert 7.888 €/m² saniert 9.822 €/m². Endenergie unsaniert 146.054 kWh/a saniert 43.017 kWh/a Primärenergie unsaniert 192 kWh/(m²a) saniert 35 kWh/(m²a)
Auf Basis Ölverbrauch ergeben sich unsaniert 17.312 €/m² saniert 21.557 €/m². Endenergie unsaniert 320.548 kWh/a saniert 94.411 kWh/a Primärenergie unsaniert 192 kWh/(m²a) saniert 35 kWh/(m²a)
Die Werte für Endenergie erscheinen plausibel, passen aber nicht zu den Energiekosten. Auch die Angaben für die Primärenergie leuchten mir nicht ein. Die bleiben unverändert, während die Endenergie verschieden ist.
Ich bin sehr gespannt, woran das liegt.
Herzlichen Dank!
Ludger Schmidt
energiekosten basis wärmemengenzähler.jpg
energiekosten basis ölverbrauch.jpg
Andreas Obermüller
Administrator
Beiträge: 6187
Registriert: 5. Februar 2006, 13:05
Wohnort: München

Re: iSFP Energiekosten nicht plausibel

#2 Beitrag von Andreas Obermüller »

Sie müssten mir mal das betreffende Projekt zukommen lassen, dann kann ich das prüfen...
Andreas Obermüller
Administrator
Beiträge: 6187
Registriert: 5. Februar 2006, 13:05
Wohnort: München

Re: iSFP Energiekosten nicht plausibel

#3 Beitrag von Andreas Obermüller »

Der Unterschied/Effekt besteht im notwendigen Anpassungsfaktor zwischen Verbrauch und Bedarf und dem zu berücksichtigenden Rebound-Effekt.
Im Projekt mit dem zu kleinen Verbrauch werden Endenergie und Energiekosten mit dem Korrekturfaktor 0,438 in den Stammdaten multipliziert.
Im Projekt mit den tatsächlichen Verbräuchen ist der Korrekturfaktor bei 0,962.
Die Primärenergie wird nicht mit der Korrektur multipliziert, diese kommt aus der Berechnung.
Durch den viel höheren Energiepreis beim Strom (WP) und dem höheren Korrekturfaktor in den Varianten durch Rebound-Effekt (z. B. 1,30 in der Zielvariante Projekt mit Ölverbrauch) sind die Energiekosten in der Variante tatsächlich höher.
lsbkils
Beiträge: 8
Registriert: 2. Juni 2009, 19:54

Re: iSFP Energiekosten nicht plausibel

#4 Beitrag von lsbkils »

Herzlichen Dank für die Info. Jetzt kann ich es verstehen, muss es aber nicht sinnvoll finden ;-) Das bedeutet im konkreten Fall (tatsächlicher Ölverbrauch als Basis), dass man trotz einer Reduzierung des Endenergieverbrauchs auf 30 % und des Primärenergieverbrauchs auf 18 % trotzdem höhere Energiekosten bekommt. Selbst mit Rebound-Effekt halte ich das für unrealistisch - aber wohl regelkonform.
Andreas Obermüller
Administrator
Beiträge: 6187
Registriert: 5. Februar 2006, 13:05
Wohnort: München

Re: iSFP Energiekosten nicht plausibel

#5 Beitrag von Andreas Obermüller »

Ein Hinweis noch: Sie rechnen die Wärmepumpe mit der DIN 4701-10, diese ist schon uralt und bewertet Wärmepumpen teilweise recht schlecht. (Arbeitszahlen)
Antworten