Das Anwender-Forum des BKI Energieplaners

Hallo Herr Obermüller,
hallo liebe Forum-Leser,

Gem. DIN V 18599-4 ist eine weitere Unterteilung der Zonen in Beleuchtungsbereiche ggf. nicht nur bei unterschiedlicher Kunstlicht- und Kontrollsystemausstattung notwendig, sondern auch bei abweichenden „Fassadeneigenschaften“ (z.B. Sonnenschutzsystem in Abhängigkeit der Ausrichtung, unterschiedliche Fenstereigenschaften wie Rahmenanteil, Lichttransmissionsgrad). Ist daher eine Aufteilung der Zone in Beleuchtungsbereiche nach Ausrichtung (z.B. B01-Süd / B01-Nord) erforderlich, wenn im BKI EP keine raumweise Eingabe erfolgt ist (z.B. Berechnungsmodus "Fensterband"). Oder kann die Berechnung des Tageslichtversorgungsfaktor bei unterschiedlich orientierten (zugeordneten) Fensterflächen pro Beleuchtungsbereich automatisch?

Vielen Dank und beste Grüße,
Friederike Hassemer

Eine automatische Aufteilung gibt es nicht. Die Beleuchtungsbereiche sind gemäß DIN 18599 aufzuteilen und so einzugeben. Dementsprechend müssen auch die Bauteile (und damit die Fenster) aufegteilt und angelegt sein, damit diese dann einem bestimmten Beleuchtungsbereich zugeordnet werden können.

Andreas Obermüller

Hallo Herr Obermüller,

danke für die schnelle Antwort.
Leider bin ich mir nicht sicher, ob ich sie richtig verstehe. Daher die Frage nochmal anhand eines Beispiels:

In der Zone Büro mit mehreren Orientierungen liegt kein Kriterium zur Zonenteilung (zB. keine Kühlung) vor. Zudem sind alle Räume mit gleicher Beleuchtungstechnik (Leuchten, Kontrollsysteme) und Fassadeneigenschaften (Fenster, Sonnenschutz) ausgestattet. Müsste ich daher die Zone nur aufgrund der unterschiedlichen Orientierung der Fensterflächen in mehrere Beleuchtungsbereiche unterteilen?
Oder wird der Tageslichtversorgungsfaktor automatisch anteilig anhand der zugeordneten Fensterflächen mit unterschiedlicher Orientierung berechnet?

Vielen Dank und beste Grüße,
Friederike Hassemer

Die Orientierungen der Fenster gehen bei der Berechnung der Tageslichtversorgung schon mit ein. Das Programm kann natürlich innerhalb eines Beleuchtungsbereiches nur alle Fenster berücksichtigen und hier keine "Aufteilung" vornehmen. (Es sind ja keine weiteren Informationen zu den Räumen vorhanden.) Insofern ist es dem Anwender überlassen, die Beleuchtungsbereiche einzuteilen. In der Regel, würde ich sagen, kann man die verschieden orientierten Räume eines Beleuchtungsbereiches in einer Zone zusammenfassen, falls die anderen Randbedingungen gleich sind. Es mag aber Ausnahmen geben. Wenn man z. B. einen nach Süden orientierten Raum hat, der eine ganz andere Fassadenart (Fensteranteil) hat wie ein Nordraum der gleichen Zone, könnte es zu nennenswerten Unterschieden im Ergebnis kommen, vor allem wenn auch Kühlung hier eine Rolle spielt.

Andreas Obermüller