Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen

Fragen zur Programmbedienung des BKI Energieplaners bei der Berechnung von Wohngebäuden nach DIN V 4108-6/DIN V 4701-10/12 oder DIN 18599
Antworten
Nachricht
Autor
angela_energieberatung
Beiträge: 49
Registriert: 18. Februar 2013, 15:08

Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen

#1 Beitrag von angela_energieberatung »

Guten Tag Herr Obermüller,
ich wundere mich über die Zahlen in meinem Projekt:
es handelt sich um ein unsaniertes Einfamilienhaus aus den 30er Jahren.
Das Projekt ist nun fertig eingegeben mit allen Maßnahme zur energetischen Sanierung und ich muss leider feststellen, daß alle meine Maßnamen unwirtschaftlich sind.
Mit meinem Menschenverstand kann ich das nicht nachvollziehen.
Es ist auch egal, ob ich bei den verbrauchswerten 4000 kWh/a, 16000 kWh/a oder 400000 kWh/a eingebe (um zu testen was passiert).
Ich weiß nicht, wie ich das meinem Kunden erklären kann.

Bitte dringend um Hilfe.
Gerne schicke ich Ihnen auch das Projekt zu.

Herzlichen Dank
A. Arntzen
Fritz
Beiträge: 364
Registriert: 21. Mai 2006, 16:21
Wohnort: 76872 Steinweiler

Re: Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen

#2 Beitrag von Fritz »

Hallo,

ohne das Projekt zu kennen, kann hier wohl niemand richtig weiterhelfen.
Stellen Sie das Projekt doch online, dann kann man sich die Eingaben mal anschauen.

Gruß
Fritz
angela_energieberatung
Beiträge: 49
Registriert: 18. Februar 2013, 15:08

Re: Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen

#3 Beitrag von angela_energieberatung »

ok, vielen dank,
hier das projekt
Dateianhänge
E-str-small.prj
(42.01 KiB) 183-mal heruntergeladen
Leonardo
Beiträge: 105
Registriert: 21. Dezember 2006, 10:29
Wohnort: im schönen Murgtal

Re: Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen

#4 Beitrag von Leonardo »

Hallo,

ich habe mir Ihr Projekt mal kurz angesehen.
Die Kosten für die Dämmung Decke gegen Dachraum sind mit 452€ viel zu hoch angesetzt. Ist hier das Komma verrutscht?
Bei der Kellerdecke wurde stattdessen vergessen ein Preis einzutragen.
Wenn man diese beiden Punkte korrigiert bleiben zumindest die Kombi Dach und Keller wirtschaftlich.

Aufgefallen ist mir zudem, dass der Braunkohlepreis mit 0,24 €/kg so günstig hinterlegt ist, dass die kWh nur 4,36 Cent kostet.
Bei solch einem niedrigen Energiepreis ist eine umfassende Dämmung rein monetär gesehen sinnlos.
Da hilft nur noch das Argument mit thermischer Komfortverbesserung, Bauschadenvermeidung, weniger Brikettschlepperei usw. und somit auch deutlich weniger schädliche Abgase.

Wenn man den Brikettpreis leicht höher ansetzt, werden mehr Maßnahmen wirtschaftlich.
Leider sind aktuell im Baumarkt selbst Kleinmengen von 25kg (ca. 137kWh) für 6€ zu bekommen.


Gruß Leonardo
angela_energieberatung
Beiträge: 49
Registriert: 18. Februar 2013, 15:08

Re: Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen

#5 Beitrag von angela_energieberatung »

Das ist zumindest ein Weg, ich wusste noch nicht, daß ich den Preis für Energie ändern kann... habe bisher mit den werten aus der datenbank gearbeitet.
Wenn ich den Preis für Kohle erhöhe, sind plötzlich alle Maßnahmen Wirtschaftlich.
Danke für den Hinweis
Leonardo
Beiträge: 105
Registriert: 21. Dezember 2006, 10:29
Wohnort: im schönen Murgtal

Re: Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen

#6 Beitrag von Leonardo »

Noch ein kleiner zusätzlicher Hinweis:
Gegenüber dem Bauherrn klarstellen - wenn er energetisch nichts macht kostet es trotzdem Geld das Haus zu erhalten.

Nicht immer die Kosten voll der Wärmedämmung zuordnen. Es wäre ganz hilfreich dem Bauherrn zwei Kostentabellen hinzulegen.
Einmal die Kosten die ohnehin in den nächsten Jahren anfallen für notwendige Reparaturen und Verschönerung und dann die Gesamtkosten wenn gleich etwas energetisch mitgemacht wird.
Im Endeffekt ist dann nur der Aufpreis für die Modernisierung als zusätzliche Aufwand zu berücksichtigen und da wird auch bei dem geringen Kohlepreis vieles auf einmal wirtschaftlicher. So kann man z.b. bei der Fassadendämmung schnell mal 25-30 €/m² abziehen für das Gerüst, Abdampfen, Nachstreichen usw.

Gruß Leonardo
Antworten