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Ergebnis unlogisch

Verfasst: 22. September 2014, 17:57
von R. Kawelke
Hallo Herr Obermüller

Liegt bei mir ein Denkfehler vor? Ich habe bei einem Nichtwohngebäude unter der Bodenplatte eine Glasschaumdämmung angeordnet. Bei Änderung der Dicke dieser Schicht ändert sich zwar auch das Gesamtergebnis, aber nicht so, wie ich es erwartet habe. Bei 30 cm Stärke erhalte ich ein Qp" von 537,9 kWh/m²a, bei 20 cm aber nur 521,2 kWh/m²a, obwohl der U-Wert des Bauteils richtigerweise größer geworden ist. Wenn ich das Spiel weiter treibe, verbessert sich die Bilanz bis zu einer Dicke der Dämmschicht von 9 cm bis auf 509,6 kWh/m²a, erst wenn ich noch dünner werde, verschlechtert sich der Wert wieder. Alle anderen Eingaben des Projektes habe ich gleich gelassen.

Woran kann das liegen?

Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Kawelke

Komplettversion 12.1.7.1811

Re: Ergebnis unlogisch

Verfasst: 23. September 2014, 11:56
von Andreas Obermüller
Der Effekt ist interessant! Sie haben vier Heizkreise eingegeben, jeder Kreis versorgt eine Zone, in jedem Kreis gibt es Heizungsleitungen. Diese sind zum Teil außerhalb des zu bilanzierenden Gebäudes angeordnet ("Beheizt (extern)"). Damit gehen Leitungsverluste verloren. In der Iteration der DIN 18599 kann es da offensichtlich dazu kommen, dass die "verlorengegangenen" Leitungsverluste höher sind als die geringeren Wärmeverluste der Bodenplatte. Qh ist nämlich insgesamt bei schlechterer Dämmung schon höher, aber v. a. die Leitungsverluste werden deutlich geringer!

Anbei ein "optimiertes" Projekt (Variante Bodenplatte mit geänderter Technik!), mit einem Heizkreis (ausreichend!) und Leitungen in den beheizten Zonen. Hier tritt der Effekt nicht auf.

Andreas Obermüller

Re: Ergebnis unlogisch

Verfasst: 23. September 2014, 14:52
von R. Kawelke
Dazu zwei Fragen:

1. Ich verstehe immer noch nicht, warum bei einem schlechteren U-Wert eines einzigen Bauteils (alle anderen Vorgaben bleiben gleich) weniger Leitungsverlust auftritt. Der Verlust in Beheizt (extern) bleibt doch auch gleich und innerhalb der Zone kann er ja nur (wenn auch unwesendlich) größer werden.

2. In meinem Projekt gibt es eine winzige Zone mit einem Nutzenergiebedarf von 240 kWh/a. Wie kann der dazugehörige Leitungsverlust 18.962 kWh/a für Verteilleitung und 11.638 kWh/a für Strangleitungen herauskommen? Bei der Zone mit 30.161 kWh/a Nutzenergie kommen nur 368 bzw. 112 kWh/a Leitungsverluste zustande. Sowohl die Längen der Leitungen als auch die Lage teilweise in Beheizt(extern) sind überall gleich.

Reinhold Kawelke

Re: Ergebnis unlogisch

Verfasst: 23. September 2014, 16:09
von Andreas Obermüller
Ich kann das so nicht beantworten. Ich werde die Frage aber an das IBP weitergeben. Kommen die großen Verluste auch bei meiner Variante heraus? Kann es etwas mit den selber erstellten Nutzungsprofilen zu tun haben?

Anderas Obermüller

Re: Ergebnis unlogisch

Verfasst: 23. September 2014, 17:18
von R. Kawelke
Nein, bei Ihrer Variante mit einer Zuleitung kommen bei der Verteilerleitung nur 638 kWh/a heraus, bei meinen 4 Zonen zusammen 16.761 kWh/a.

Das Nutzungsprofil habe ich dahingehend geändert, dass bei der Zone die Lüftung durchlaufend immer tätig ist, da es sich um ein Lacklager mit Lösemitteln handelt, die ständig abgeführt werden müssen. Es ist aber von der Größe her im Prinzip nur ein Schrank, der mitten in anderen beheizten Zonen steht und der Luftwechsel ist auch sehr klein. Deshalb ist der Nutzenergiebedarf ja auch so gering (240 kWh/a). Das große Missverhältnis liegt ja nur im Leitungsverlust.

Reinhold Kawelke

Re: Ergebnis unlogisch

Verfasst: 23. September 2014, 20:23
von Andreas Obermüller
Bitte verwenden Sie meine Variante (ein Heizkreis für alle Zonen). Ich versuche das in der nächsten Zeit zu klären, kann aber kein schnelles Ergebnis garantieren.

Andreas Obermüller