Das Anwender-Forum des BKI Energieplaners

Hallo Kollegen,
meines Erfahrung nach ist es ganz häufig sinnvoll, im Bereich der Technikeingabe bei EnEV Nachweisen die Ergebnisse der TGA Fachplanung zu verwenden, da in der Regel günstigere Ergebnisse dabei herauskommen. Meine Frage: Gibt es für die Verwendung von Fachplanungsergebnissen irgendwelche Regeln was den Umfang betrifft, so etwa : wenn die tatsächliche Leistung von Pumpen verwendet wird und nicht nur die DIN Werte dann müssen alle Pumpen realistisch abgebildet werden. In meinem konkreten Fall habe ich insgesamt 4 Pumpen zu berücksichtigen, wenn ich alle Werte realistisch einsetze verändert sich das Ergebnis kaum, verwende ich nur einen Wert wird das Ergebnis deutlich besser.

fragt Matthias Schönau

Schriftliche Regeln sind mir nicht bekannt. Es ist meiner Meinung nach möglich, nur einzelne Werte bei der Technik zu ändern, wenn man das ingenieurmäßig vertreten kann. Der Grundsatz ist ja, dass die Standardwerte auf der sicheren Seite liegen sollten. Dabei ist es aber schon sehr fraglich, ob man sich dann hier nur die Werte raussuchen darf, die das Ergebnis verbessern. Da die Standardwerte nich tsehr gut sind, muss man sich dann fragen, ob man andere Randbedingungen alle richtig hat, denn die eingegebenen Werte sollten die Ergebnisse eigentlichn nicht verschlechtern.

Andreas Obermüller

Sich die Rosinen herauszupicken und nur die Werte zu verwenden, die mein Gebäude gegenüber dem Referenzgebäude besser dastehen lassen, halte ich für falsch, auch wenn ich dafür keine offizielle Regel kenne. Ich vertrete die Auffassung, dass alle bekannten technischen Daten berücksichtigt werden müssen, auch wenn sie das Ergebnis verschlechtern. Dies nehme ich ggf. zum Anlass die Planer darauf hinzuweisen, dass hier möglicherweise noch ein Verbesserungspotential besteht. Insbesondere bei der installierten Beleuchtungsleistung und externen Druckverlusten von Lüftungsanlagen gibt es aber häufig Zwänge, die dazu führen dass hier mit verhältnismäßigem Aufwand keine deutliche Verbesserung möglich ist. Das muss man dann eben an anderer Stelle kompensieren.

Das Problem bei fraglichem Projekt liegt darin, dass es ein gemischt genutztes Gebäude ( Wohnen und Kita) mit gemeinsam genutzter Haustechnik (Heizung und TW) ist, die Lüftung ist grundverschieden sodass eine getrennte Bilanzierung fällig ist. Meine Pumpen bewältigen also wesentlich mehr als nur die Menge für den jeweils bilanzierten Teil, sodass sich die geplante Gesamtleistung für die Anlage der DIN Leistung für die Teilnutzung annähert.

Hier halte ich es dann für korrekter, die Standardwerte zu belassen, da die tatsächliche Pumpenleistung ja für das Teilgebäude nicht zutrifft.

Andreas Obermüller