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Feuchtevariable Dampfbremse
Verfasst: 10. Februar 2014, 14:33
von Architekten und Energieplaner
Wie trage ich eine feuchtevariable Dampfbremse mit unterem und oberem sd-Wert, z.B. 0,3m und 5m in den Schichtenaufbau eines Bauteils ein?
Die Wasserdampfdiffusionswiderstandzahl μ gibt der Hersteller leider nicht an.
Re: Feuchtevariable Dampfbremse
Verfasst: 10. Februar 2014, 20:25
von Andreas Obermüller
Das kann der BKI Energieplaner im Moment so nicht rechnen. Sie können nur eine Berechnung mit zwei Baustoffen (Folie Winter und Folie Sommer) machen und jeweils nur den Teil "Tauperiode" mit Folie Winter und "Verdunstungsperiode" mit Folie Sommer vergleichen.
Andreas Obermüller
Re: Feuchtevariable Dampfbremse
Verfasst: 29. Mai 2019, 08:30
von info@fritz-architekten.de
Gibt es mittlerweile die Möglichkeit eine Feuchtevariable Dampfbremse einzutragen. Wäre für uns sehr wichtig, da unsere Dachkonstruktionen fast ausschließlich mit einer Klimamembran ausgeführt werden und auch so gerechnet werden sollten.
Thorsten Unger
Re: Feuchtevariable Dampfbremse
Verfasst: 29. Mai 2019, 08:51
von Andreas Obermüller
Nein, da hat sich bisher nichts geändert. Ich habe das aber bereits relativ weit oben auf meiner TODO-Liste und hoffe, dass ich das mit der Version 19 umsetzen kann.
(Ich persönlich hatte schon mehrfach mit Schäden bei feuchtevariablen Dampfbremsen zu tun, zum Glück nur als Sachverständiger hinterher. In den Fällen hat die Umkehrdiffusion wegen Verschattung der Dachfläche nicht funktioniert und es kam zu Schäden. Deswegen bin ich persönlich bei der Berechnung zurückhaltend und setzt oft die Feuchtevariabilität NICHT an. Diese ist dann eine zusätzliche Sicherheit z. B. bei Baufeuchte.)
Re: Feuchtevariable Dampfbremse
Verfasst: 29. Mai 2019, 09:28
von orangeplus
Da kann ich H. Obermüller nur zustimmen. Vorsicht ist geboten, vorallem mit dem Thema Baufeuchte und der erwarteten Austrocknung. Ich kenne ebenfalls einige Schäden, sind aber zum Glück nicht meine. Wenn so knapp an der Grenze gerechnet wird, dass die Austrocknung über die feuchtevariable Membran eingerechnet wird, sollte in jedem Fall zuvor auch eine Simulation des Innenraumklimas erfolgen, damit man hier auch verlässliche Rechenwerte fürs Innenklima ansetzt. Wenn das nicht passt geht sonst nichts mehr.