Sehr geehrte Damen und Herren,
bei einer kürzlich erstellten BIlanz eines Verwaltungsgebäudes ist folgendes Problem aufgetreten:
Eine Sanierunsvariante sieht vor, den bestehenden Erdgas-Niedertemperaturkessel gegen eine KWK Anlage (Erdgas) und einen Spitzenlastkessel (Erdgas) auszutauschen. Eine weitere sieht den gleichen Austausch vor, jedoch mit Biogas betrieben (in der Bilanz als Biomasse EEWärmeG). Eine dritte Variante sieht den Austausch gegen einen Brennwertkessel (Erdgas) vor.
Nun verhält es sich so, dass sich der positive Effekt des BHKW und auch die Nutzung von Biomasse lediglich auf den Endenergiebedarf zur Wärmeerzeugung niederschlägt (Berichtbaustein Kurzergebnisse: Wärmeerzeugung Raumwärme Qh,f, Warmwasserbereitung Qw,f). In der Realität ist es jedoch so, dass sich gegebenenfalls der elektrische Endenergiebedarf senkt (da ja zusätzlich Strom produziert wird). Dennoch muss ebensoviel Energie für die Wärmeerzeugung aufgewandt werden (tendenziell sogar mehr, wenn die wirkungsgrade der KWK unter denen eines Brennwertkessels liegen). Der Effekt durch die Verwendung biogener Brennstoffe dürfte sich nach meinem Verständnis erst im Primärenerrgiebedarf niederschlagen.
Nun stellt sich das Problem, das die Berechnung der einzelnen Endenergiebedarfe nicht detailliert dargestellt werden, sodass unklar ist, wie sie sich zusammensetzen. Auch unter Berücksichtigung des produzierten Stroms (Berichtbaustein: Berechnungen Anlagentechnik: erzeugter Strom aus KWK ECHP) machen die Zahlen auf den ersten Blick keinen Sinn.
Da auch die Wirtschaftlichkewitsberechungen nicht detailliert dargestellt werden, ist unklar mit welchen Zahlen dort gerechnet wird. Spätestens da macht es jedoch einen erheblichen Unterschied ob nun der Endenergiebedarf an Gas oder an Strom gesenkt wird. Vor diesem Hintergrund kann ich den Wirtschaftszahlen nur schwerlich trauen, kann die Bilanzierung aufgrund der unklaren Endenergiewerte jedoch auch nicht extern aufstellen. Einziger Anhaltspunkt, en ich gefunden habe, wären hier die Wärmeabgabe KWK und Spitzenlastkessel an das System Heizung Qh,outg Und Warmwasser Qw,outg (Berichtbaustein: Berchnungen Anlagentechnik) multipliziert mit der Erzeugeraufwandzahl (die nicht ausgegeben wird). Hier fehlt jedoch das letztendliche Verhältnis zwischen Spitzenlast und KWK (oder ist dies der wer 0,5 nach DIN).
Was kann ich also tun?
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir helfen können, für mich ein wenig Licht in diese Thematik zu bringen.
Beste Grüße aus Darmstadt
Dipl.-Ing. Matthias Hampe
Endenergie Gas/Strom KWK
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Andreas Obermüller
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Re: Endenergie Gas/Strom KWK
Hallo,
die Berechung der KWK erfolgt (da gab es mal eine Stellungnahme des BBSR dazu, dass das so gerechnet werden muss, ich habe diese aber im Moment nicht gefunden...) nach der Gleichung (9) der DIN 18599-9:2005. Es wird also keine Stromgutschrift berechnet, sondern der Endenergiebedarf des Energieträgers wird nach Gleichung (9) vermindert. Daher ändert sich bei der Verwendung der KWK der Strombedarf nicht, nur der Bedarf an dem verfeuerten Energieträger. Für eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ist diese Berechnung daher so nicht brauchbar. (Hinweis: wenn man mit "Stromgutschrift" rechnet, dann ergibt sich das Problem, dass die Gutschrift aus der KWK oft höher ist als der Strombedarf des Gebäudes. Der "überschüssige" Strom kann dann in der DIN 18599 nicht verrechnet werden. Auch diese Berechnung ist dann nicht für eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zu gebrauchen.)
Andreas Obermüller
die Berechung der KWK erfolgt (da gab es mal eine Stellungnahme des BBSR dazu, dass das so gerechnet werden muss, ich habe diese aber im Moment nicht gefunden...) nach der Gleichung (9) der DIN 18599-9:2005. Es wird also keine Stromgutschrift berechnet, sondern der Endenergiebedarf des Energieträgers wird nach Gleichung (9) vermindert. Daher ändert sich bei der Verwendung der KWK der Strombedarf nicht, nur der Bedarf an dem verfeuerten Energieträger. Für eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ist diese Berechnung daher so nicht brauchbar. (Hinweis: wenn man mit "Stromgutschrift" rechnet, dann ergibt sich das Problem, dass die Gutschrift aus der KWK oft höher ist als der Strombedarf des Gebäudes. Der "überschüssige" Strom kann dann in der DIN 18599 nicht verrechnet werden. Auch diese Berechnung ist dann nicht für eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zu gebrauchen.)
Andreas Obermüller
Re: Endenergie Gas/Strom KWK
Hallo Herr Obermüller,
nun bin ich auf der Suche nach einer Problemlösung auf meine eigene Frage gestoßen.
Leider haben wir (weiterhin) das Problem, dass wir die Wirtschaftlichkeitsberechnung für einen Auftraggeber in dessen Formblättern schulden. Einzutragen sind die Energiebedarfe an Erdgas und Strom sowie der evtl. Ertrag an Strom. Im konkreten Fall wäre das der Erdgasbedarf der KWK-Anlage und des Spitzenlastkessels, der Strombedarf (ohne Gutschriften aus KWK und PV) sowie die Erträge aus PV und KWK.
Besteht eine Möglichkeit, dass der Energieplaner diese Daten ausgibt? Könnte man eine solche Ausgabe in den Berichtbausteinen berücksichtigen?
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Hampe
ina Planungsgesellschaft mbH
nun bin ich auf der Suche nach einer Problemlösung auf meine eigene Frage gestoßen.
Leider haben wir (weiterhin) das Problem, dass wir die Wirtschaftlichkeitsberechnung für einen Auftraggeber in dessen Formblättern schulden. Einzutragen sind die Energiebedarfe an Erdgas und Strom sowie der evtl. Ertrag an Strom. Im konkreten Fall wäre das der Erdgasbedarf der KWK-Anlage und des Spitzenlastkessels, der Strombedarf (ohne Gutschriften aus KWK und PV) sowie die Erträge aus PV und KWK.
Besteht eine Möglichkeit, dass der Energieplaner diese Daten ausgibt? Könnte man eine solche Ausgabe in den Berichtbausteinen berücksichtigen?
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Hampe
ina Planungsgesellschaft mbH