KfW-Effizienzhaus-Niveau ändert sich nach Update auf BKI 11
Verfasst: 14. Juni 2013, 10:35
Guten Tag Herr Obermüller,
wir haben in 2012/2013 bei vielen Energieberatungen von Bestands- und Neubauten mit dem BKI 10 und der DIN V 18599 bilanziert. Oft wurde am Ende ein KfW-Förderantrag gestellt, häufig gab es ein Problem mit der Plausibilitätsprüfung bei der Online-Bestätigung zum Antrag. Der Grund war laut KfW immer der als übermäßig hoch bewertete Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes, also ein Wert, auf den ich keinen (?) oder kaum Einfluss habe. Daraufhin ging der Beratungsbericht immer zur Prüfung an die KfW, nach vielen Wochen gab es immer eine Bestätigung und Annahme des Antrags. Allerdings empfand ich diese Prüfungen mehr als Durchwinken denn als eine intensive bilanztechnische Kontrolle.
Nach der Umstellung auf den BKI Version 11 haben wir nun alte Projekte importiert. Dabei bleiben die Bilanzergebnisse des eigenen Gebäudes identisch, der Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes sinkt allerdings z.T. deutlich. Der BKI 11 errechnet somit bei vielen Projekten eine Effizienzhaus-Stufe niedriger als zuvor der BKI 10! Bei allen Projekten, bei denen Änderungen im Bauverlauf aufgetreten sind und ich eine neue Bilanz für die "Bestätigung nach Durchführung" erstellen muss, liege ich nun mit dem BKI 11 ein bis zwei Stufen schlechter.
Zum Glück hat die KfW mündlich schon bestätigt, dass für jetzige und auch kommende Bestätigungen nach Durchführungen dieselbe Software-Version genutzt werden darf, wenn diese bei der Antragsstellung zugelassen war und verwandt wurde. Das heißt aber, wir werden noch bis Ende 2014 (Abschluss gerade der größeren BV) Bestätigungen mit dem BKI 10 rechnen müssen.
Mich würde ein Kommentar zum Sinken des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes interessieren - woran liegt das, hatte ich als Nutzer darauf Einfluss, wenn ja, wie?
In 2012 hatte ich mich sehr über die KfW-Online-Bestätigung geärgert, da diese viel Verwirrung und auch Zeitverlust ausgelöst hat. Nun sinkt aber in neuen Bilanzen genau der Wert, der damals immer bemängelt wurde. Gab es hier eine neue (Norm-)Auslegung, die die Sicht der KfW bestätigt hat?
Beste Grüße,
Michael Keller
wir haben in 2012/2013 bei vielen Energieberatungen von Bestands- und Neubauten mit dem BKI 10 und der DIN V 18599 bilanziert. Oft wurde am Ende ein KfW-Förderantrag gestellt, häufig gab es ein Problem mit der Plausibilitätsprüfung bei der Online-Bestätigung zum Antrag. Der Grund war laut KfW immer der als übermäßig hoch bewertete Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes, also ein Wert, auf den ich keinen (?) oder kaum Einfluss habe. Daraufhin ging der Beratungsbericht immer zur Prüfung an die KfW, nach vielen Wochen gab es immer eine Bestätigung und Annahme des Antrags. Allerdings empfand ich diese Prüfungen mehr als Durchwinken denn als eine intensive bilanztechnische Kontrolle.
Nach der Umstellung auf den BKI Version 11 haben wir nun alte Projekte importiert. Dabei bleiben die Bilanzergebnisse des eigenen Gebäudes identisch, der Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes sinkt allerdings z.T. deutlich. Der BKI 11 errechnet somit bei vielen Projekten eine Effizienzhaus-Stufe niedriger als zuvor der BKI 10! Bei allen Projekten, bei denen Änderungen im Bauverlauf aufgetreten sind und ich eine neue Bilanz für die "Bestätigung nach Durchführung" erstellen muss, liege ich nun mit dem BKI 11 ein bis zwei Stufen schlechter.
Zum Glück hat die KfW mündlich schon bestätigt, dass für jetzige und auch kommende Bestätigungen nach Durchführungen dieselbe Software-Version genutzt werden darf, wenn diese bei der Antragsstellung zugelassen war und verwandt wurde. Das heißt aber, wir werden noch bis Ende 2014 (Abschluss gerade der größeren BV) Bestätigungen mit dem BKI 10 rechnen müssen.
Mich würde ein Kommentar zum Sinken des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes interessieren - woran liegt das, hatte ich als Nutzer darauf Einfluss, wenn ja, wie?
In 2012 hatte ich mich sehr über die KfW-Online-Bestätigung geärgert, da diese viel Verwirrung und auch Zeitverlust ausgelöst hat. Nun sinkt aber in neuen Bilanzen genau der Wert, der damals immer bemängelt wurde. Gab es hier eine neue (Norm-)Auslegung, die die Sicht der KfW bestätigt hat?
Beste Grüße,
Michael Keller