Bodenplatte niedrig beheiztes Gebäude/ Energieträger bei WRG

Fragen zum BKI Energieplaner bei der Berechnung von Nichtwohngebäuden nach DIN V 18599 Teil 1 bis Teil 10
Antworten
Nachricht
Autor
G.Hoyer
Beiträge: 10
Registriert: 17. Januar 2012, 11:37

Bodenplatte niedrig beheiztes Gebäude/ Energieträger bei WRG

#1 Beitrag von G.Hoyer »

Hallo,
ich berechne gerade ein NWG (Industriehalle), 1-Zonen-Modell, niedrig beheizt und habe

1.) eine Frage zur Dämmung der Bodenplatte:
Bei der Zone habe ich niedrig beheizt (17°C) angegeben.
Wenn ich die tatsächlich geplante Ausführung eingebe (horizontaler Rand-Dämmstreifen 1m breit, sowie den Rest der Bodenplatte ungedämmt unter Beachtung der 5-m-Regel), so ist der EnEV-Nachweis nicht erfüllt.
Nach EnEV 2009, Anlage 3, Tab. 1, Ziff. 5a gibt es bei Bodenplatten zum Erdreich bei niedrig beheizten Gebäuden jedoch keine Anforderung.

2.) eine Frage zur Heizung bzw. zum Energieträger:
Das Gebäude wird in einem Verbund mit angrenzenden Hallen
1) zu ca. 80% mit WRG aus Prozesswärme geheizt (geschätzter Mittelwert, genauer Wert produktionsabhängig).
2) Außerdem ist das Werk an die örtliche Nahwärme-Versorgung (Hackschnitzel) (10%) angeschlossen
und besitzt 3) einen Spitzenwert-NT-Heizkessel (Öl).
Als Heizung habe ich KWK angegeben zu 90%. Je nach Energiequelle fossil / regenerativ sieht das Ergebnis natürlich völlig unterschiedlich aus. Die Prozesswärme von 1) wird überwiegend elektrisch erzeugt.
Ist KWK dem Problem angemessen und welchen Energieträger fossil/ regenerativ würden Sie vorschlagen?

Gruß
Hoyer/Vogel
Andreas Obermüller
Administrator
Beiträge: 6204
Registriert: 5. Februar 2006, 13:05
Wohnort: München

Re: Bodenplatte niedrig beheiztes Gebäude/ Energieträger bei

#2 Beitrag von Andreas Obermüller »

1.) Die Anforderungen der Anlage 3 haben mit dem EnEV-Nachweis nicht direkt was zu tun. Wenn Sie eine bestehende Bodenplatte sanieren, wäre der Anhang 3 gültig. Wenn Sie aber den EnEV-Nachweis berechnen (müssen), muss die Bodenplatte eingegeben werden.

2.) Die Normen geben leider keine Regel für die Verrechnung von Prozesswärme vor. Es gibt Regeln, wie man den Primärenergiefaktor eines Nahwärmenetzes berechnen kann, das ist aber recht aufwändig und müsste von einer unabhängigen Stelle zertifiziert werden. Man kann daher nur eine Näherungslösung versuchen, die auf der sicheren Seite bleibt. (Anders wäre es, wenn die Prozesswärme als Abwärme vollständig zur Beheizung ausreicht. Hier würde ich dann schon sagen, dass es regenerativ ist...)

Andreas Obermüller
Antworten