Fernkälte beim Verbrauchsausweis

Fragen zum BKI Energieplaner bei der Berechnung von Nichtwohngebäuden nach DIN V 18599 Teil 1 bis Teil 10
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C.Hanusch
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Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#1 Beitrag von C.Hanusch »

gibt es eine Möglichkeit, bei einem Verbrauchsausweis (Nichtwohngebäude) Nah- bzw. Fernkälte einzugeben? Ich habe den Verbrauch der letzten drei Jahre als Monatswerte und die Bescheinigung des Primärenergiefaktors.
Andreas Obermüller
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Re: Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#2 Beitrag von Andreas Obermüller »

In den "Bekanntmachungen Verbrauch NWG" ist zu lesen:
Wird für ein Gebäude Kälte (z. B. Kaltwasser zu Kühlzwecken) aus externer Quelle bezogen, so ist die dafür erfasste
Energiemenge dem Heizenergieverbrauch zuzurechnen und dabei keiner Witterungsbereinigung zu unterziehen (d. h.
dem Energieverbrauchsanteil für zentrale Warmwasserbereitung zuzurechnen).
Man könnte daher die Fernkälte als "1. Energieträger" eingeben, dort einen eigenen Energieträger definieren ("Sonstige/Kombination") und hier den Kälteanteil unter "Anteil Warmwasser" eintragen. Als "2. Energieträger" wird dann der weitere, für die Heizung verwendete Anteil eingegeben.

(Ich werde den Punkt aber auf meine TODO-Liste nehmen, man kann das sicher noch besser in die Oberfläche integrieren...)

Andreas Obermüller
C.Hanusch
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Re: Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#3 Beitrag von C.Hanusch »

leider habe ich auch für die Fernwärmeversorgung einen eigenen Primärenergiefaktor, und habe diese daher beim 1. Energieträger als "Sonstige" eingegeben. Beim zweiten Energieträger steht dieses Feld nicht zur Verfügung.
Andreas Obermüller
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Re: Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#4 Beitrag von Andreas Obermüller »

Dann habe ich dafür keine direkte Lösung, tut mir leid. Sie können dann nur aus den Anteilen der Fernwärme und -kälte einen "gemeinsamen" Primärenergieanteil berechnen.

Andreas Obermüller
C.Hanusch
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Re: Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#5 Beitrag von C.Hanusch »

ich denke es ist besser die Endenergieverbräuche Kälte in Endenergieverbrauch Strom umzurechnen (mit deren Primärenergiefaktor Kälte multiplizieren und durch 1,8 (Primärenergiefaktor Strom) teilen), dem Strom zuzuschlagen und den Haken bei "Kühlung" beim Strom zu setzen, dann erfolgt auch keine Witterungskorrektur für die Kälte. Oder sehe ich da was falsch?
Andreas Obermüller
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Re: Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#6 Beitrag von Andreas Obermüller »

Sollte auch gehen, die Kälte taucht dann halt beim "Strom" im Ausweis auf...
C.Hanusch
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Re: Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#7 Beitrag von C.Hanusch »

Hallo Herr Obermüller, nun habe ich mal wieder ein Projekt mit Fernkälte, diesmal für eine Bedarfsberechnung nach GEG/18599:2018. Gibt es inzwischen die Möglichkeit die Kälteversorgung mittels Fernkälte (mit eigenem Primärenergiefaktor) abzubilden?
Andreas Obermüller
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Re: Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#8 Beitrag von Andreas Obermüller »

Fernkälte wird als "virtuelle" Fernkälte eingegeben, so ist es in der DIN 18599 vorgesehen. Die Werte EER und PLV_AV müssen dann entsprechend dem Fernkältenetz angegeben werden. So wie ich es sehe, bietet die DIN 18599 keine andere Möglichkeit, insbesondere kann der Primärenergiefaktor nicht direkt angegeben werden. (DIN 18599-7:2018 Abs. 8.1.2) Das kann man im BKI Energieplaner so einstellen.
C.Hanusch
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Re: Fernkälte beim Verbrauchsausweis

#9 Beitrag von C.Hanusch »

Danke für die Antwort, Herr Obermüller.

Der Versorger meint, nach DIN V 18599-10 kann auch die Fernkälte mittels Primärenergiefaktoren abgebildet werden.
Ermöglicht auch der IBP-Kernel keine Möglichkeit zur Berechnung des Endenergiebedarfs Kälte (nicht Strom) gem. 18599-7 und dann Verrechnung mit einem eigenen Primärenergiefaktor?

Frage in die Runde: hat jemand schon mal von einem Versorger EER und PLV_AV bekommen? Ich beiße da regelmäßig auf Granit, aber Fernkälte steckt ja auch noch in den Kinderschuhen.
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