Nichtwohngebäude DIN18599 TWD

Fragen zum BKI Energieplaner bei der Berechnung von Nichtwohngebäuden nach DIN V 18599 Teil 1 bis Teil 10
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wgdk
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Nichtwohngebäude DIN18599 TWD

#1 Beitrag von wgdk »

Guten Morgen,
gibt es eine Möglichkeit eine Fassade mit Betonwand und vorgehängter transparenter Wärmedämmung aus Polycarbonat im EP abzubilden.
Die Wand hat Fenster.
Als Wand? Da fehlt der solare Wärmeeintrag.
Als Fenster? Da stimmt der Tageslichteintrag nicht.

Eine weiter kurze Frage: Gibt es eine Beschränkung für die Anzahl der Zonen?

Vielen Dank
Andreas Obermüller
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Re: Nichtwohngebäude DIN18599 TWD

#2 Beitrag von Andreas Obermüller »

Man kann eine TWD eingeben, dazu die TWD als Baustoff (hier gibt es einen Haken für TWD!) definieren und als äußerste Schicht im Bauteil verwenden. Der Rest passiert automatisch.
Eine Beschränkung der Zonen gibt es nicht, aber natürlich gilt die DIN 18599, nachdem ist eine möglichst weitgehende Zusammenfassung von Zonen vorgeschrieben!
wgdk
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Re: Nichtwohngebäude DIN18599 TWD

#3 Beitrag von wgdk »

Hallo, vielen Dank für die Antwort

ich habe noch eine Frage. Die betrifft jetzt EneV und KFW-Effiziengaus Nachweis.
Die Polycarbonatfassade, die ich als TWD definiert habe ist eine Vorhangfassade mit Öffnungen für richtige Glasfenster.
Als Vorhangfassade, kann ich sie meines Wissens nur definieren, wenn ich das Polycarbonat als Fenster beschreibe. Dahinter liegt, mit Ausnahme der Fensteröffnungen die Wand. Außerdem wirken die Fenster auf die Tageslichtversorgung.
Ich meine dass ich das Gebäude mit Wand als TWD und Fensteröffnungen thermisch korrekt beschreibe. Allerdings kann ich den Aufbau nicht als Vorhangfassade bewerten lassen.
Gibt es einen Ausweg aus dem Dillema?
Vielen Dank
Andreas Obermüller
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Re: Nichtwohngebäude DIN18599 TWD

#4 Beitrag von Andreas Obermüller »

Die Polycarbonat-Fassade wird nicht als Fenster eingegeben, siehe meine Antwort oben! Was meinen Sie mit "Vorhangfassade"? Die TWD ist eine (transparente) Wärmedämmung, diese muss direkt auf die Wand aufgebracht werden. So wird es auch eingegeben.
wgdk
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Re: Nichtwohngebäude DIN18599 TWD

#5 Beitrag von wgdk »

Zwischen Bestandsmauerwert und Polycarbonat befindet sich eine Luftschicht. Nach meinem Wortverständnis ist das eine vor dem Mauerwerk vorgehängte Fassade, die nicht aus Glas sondern aus Polycarbonat ist. Als Wandaufbau erfüllt sie die U-Wertforderungen der KFW nicht. Es gibt aber dort Anforderungen für eine Vorhangfassade analog wie in der EneV. Sie ist aber nicht vollflächig ein Fenster, sondern nur dort wo das Bestandsmauerwerk unterbrochen ist.. Die Frage ist, ob diese Konstruktion im Sinne der EneV eine Vorhangfassade ist oder ob eine Fassade in Paosten-Riegel Konstruktion ohne dahinter liegendes Mauerwerk als Vorhangfassade gilt. Da kann ich mit opaken Paneelen arbeiten. Eventuell wäre das auch ein Weg mit der Fassade vor dem Mauerwerk.
Andreas Obermüller
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Re: Nichtwohngebäude DIN18599 TWD

#6 Beitrag von Andreas Obermüller »

Wenn da eine belüftete Luftschicht ist, funktioniert die TWD nicht, da das Bauteil an der belüfteten Luftschicht rechnerisch endet! Die TWD ist dann nicht mehr Teil des thermischen Bauteilaufbaus mehr und darf nicht eingegeben werden! (siehe DIN EN 6946) Wenn es eine ruhende Luftschicht ist, kann diese auch als Bauteilschicht eingegeben werden.

Eine Vorhangfassade gemäß EnEV ist eine (teilweise transparente) Vorhangfassade nach EN 13947 (seite 10 und 11). Das entspricht einer Fassade aus Elementen oder Pfosten-Riegel-Systemen. Das was Sie beschreiben ist keine Vorhangfassade in diesem Sinne.
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