Sehr geehrter Herr Obermüller,
bei einem älteren Bestandsgebäude bewerte ich die vorhandene Holzbalkendecke zum unbeheizten Dachraum auf die Einhaltung des Mindestwärmeschutzes nach DIN 4108-2:2013-02 und bestimme eine daraus resultierende Nachrüstverpflichtung nach EnEV §10.
Bei der Bauteiberechnung wird m.E. vom Programm ein falscher Anforderungswert ausgewiesen.
Dieser Wert entspricht der Angabe für homogene Bauteile mit einer flächenbezogenen Masse von mind. 100 kg/m² gemäß der Tabelle 3 der DIN 4108-2.
Der richtige Anforderungswert für dieses inhomogene nichttransparente Bauteil wird m.E. im Abs. 5.1.3 der Norm beschrieben.
Ich bitte um Überprüfung und Korrektur.
Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2
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Re: Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2
Es ist im Programm nur die Tabelle 3 umgesetzt, alle Ausnahmefälle werden nicht automatisch behandelt. Es gibt hier auch im Moment keine Planung, das zu verbessern/ergänzen.
Andreas Obermüller
Andreas Obermüller
Re: Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2
Hallo Herr Obermüller,
eine Holzbalkendecke oder Dachschräge mit Zwischensparrendämmung ist für mich kein Ausnahmefall !
Die Anwendung der Tabelle 3 für diese Konstruktionen ist aus zwei Gründen grundsätzlich falsch:
1. diese Bauteile sind nicht homogen
2. sie haben keine flächenbezogene Masse vom mind. 100 kg/m²
In meinem Anwendungsfall (Decke zum unbeheizten Dachraum) wird mir vom Programm fälschlicher Weise angegeben, dass durch die vorhandene 4cm dicke Dämmung (WLG 040) im Gefachebereich den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 erfüllt ist. Eine Nachrüstverpflichtung nach EnEV würde den neuen Gebäudeeigentümer somit nicht betreffen.
Richtig wäre jedoch, den R-Wert nach DIN 4108-2 Abs. 5.1.3 im Gefachebereich von 1,75 m²/W anzusetzen, für den eine Mindestdämmstoffdicke von 7cm (WLG 040) notwendig wäre.
Folglich würde die Nachrüstverpflichtung greifen.
eine Holzbalkendecke oder Dachschräge mit Zwischensparrendämmung ist für mich kein Ausnahmefall !
Die Anwendung der Tabelle 3 für diese Konstruktionen ist aus zwei Gründen grundsätzlich falsch:
1. diese Bauteile sind nicht homogen
2. sie haben keine flächenbezogene Masse vom mind. 100 kg/m²
In meinem Anwendungsfall (Decke zum unbeheizten Dachraum) wird mir vom Programm fälschlicher Weise angegeben, dass durch die vorhandene 4cm dicke Dämmung (WLG 040) im Gefachebereich den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 erfüllt ist. Eine Nachrüstverpflichtung nach EnEV würde den neuen Gebäudeeigentümer somit nicht betreffen.
Richtig wäre jedoch, den R-Wert nach DIN 4108-2 Abs. 5.1.3 im Gefachebereich von 1,75 m²/W anzusetzen, für den eine Mindestdämmstoffdicke von 7cm (WLG 040) notwendig wäre.
Folglich würde die Nachrüstverpflichtung greifen.
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Re: Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2
Ich werde die Ausgabe so anpassen, dass hier keine Mißverständnisse entstehen können. Ich nehme die Ergänzung des Mindestwärmeschutzes für leichte und inhomogene Bauteile in meine TODO-Liste auf und werde das in Kürze ergänzen.
Andreas Obermüller
Andreas Obermüller