Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

Fragen zur Programmbedienung des BKI Energieplaners bei der Berechnung von Wohngebäuden nach DIN V 4108-6/DIN V 4701-10/12 oder DIN 18599
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Sandra Lehn
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Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#1 Beitrag von Sandra Lehn »

Guten Morgen,

wenn ich im Wärmebrückenplaner meine Wärmebrücken eingegeben und berechnet habe, wie kann ich diese in den Energieplaner übernehmen, dass dieser bei der Berechnung den tatsächlichen Wärmebrückenzuschlag der nachgewiesenen Wärmebrücken übernimmt?
Andreas Obermüller
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Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#2 Beitrag von Andreas Obermüller »

Sie geben auf der "Wärmebrücken"-Seite alle relevanten Wärmebrücken ein, mit dem berechneten Psi-Wert, Länge und Anzahl. Auf der "Grundlagen"-Seite (bzw. "Zonen"-Seite bei DIN 18599) stellen Sie den pauschalen Zuschlag aus und die genaue Berechnung ein.

Andreas Obermüller
Sandra Lehn
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Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#3 Beitrag von Sandra Lehn »

Und ich kann nicht direkt die im Wärmebrückenplaner gezeichneten Details und berechneten Psi-Werte übertragen, sondern muss im Energieplaner die Werte von Hand eingeben?
orangeplus

Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#4 Beitrag von orangeplus »

Wärmebrückenplaner Menü Datei > psi-Werte exportieren

Fachplaner Datei > Import > BKI Wärmebrückenplaner
Andreas Obermüller
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Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#5 Beitrag von Andreas Obermüller »

Sie können auch direkt aus dem Projekt die Berechnung der Wärmebrücke aufrufen, wenn der Wärmebrückenplaner installiert ist. Dazu auf die Schaltfläche neben dem Psi-Eingabefeld klicken.

Andreas Obermüller
Sandra Lehn
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Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#6 Beitrag von Sandra Lehn »

Super, danke.
Wo kann ich denn sehen, wenn ich alle Wärmebrücken eingegeben habe, wieviel der Wärmebrückenzuschlag nun tatsächlich beträgt?
orangeplus

Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#7 Beitrag von orangeplus »

Summe in W/K wird unten in der Tabelle angezeigt, den absoluten Wert erhält man über die Grafik zu den Verlusten der Bauteiltypen. Evtl. gibt es einen Platzhalter für den Bericht weis ich aber nicht genau.
Andreas Obermüller
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Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#8 Beitrag von Andreas Obermüller »

Das ist dann kein "Wärmebrückenzuschlag", diese Bezeichnung wird nur verwendet, wenn man den pauschalen Zuschlag verwendet. (0,05 W/m²K oder 0,10 W/m²K) Die Wärmebrücken haben bei der detaillierten Eingabe jede für sich einen Wärmeverlust. Dieser Verlust wird, je nach Norm, anders dargestellt. Es gibt verschiedene Grafiken und Formulare, bei denen die Wärmebrücken auftauchen. (z. B. Formular "Berechnung der Zonen", Grafik "Bauteiltypen mit größtem Wärmeverlust")

Andreas Obermüller
Sandra Lehn
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Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#9 Beitrag von Sandra Lehn »

Ich bin ziemlich verunsichert momentan. Trotz des frisch hinter mir liegenden Seminars "Wärmebrücken berechnen", zweifle ich an meinen Kenntissen. Das Bauvorhaben, das ich aktuell bearbeite, hatte ich in der Sanierung gerade so auf KFW 85 hinbekommen. Wärmebrückenzuschlag auf pauschal 0,05 gesetzt, also war klar, ich muss irgendwie Wärmebrücken nachweisen. Nun hab ich sie genau gerechnet und wenn ich sie eingebe, dann ist jetzt sogar das KFW 70 grün...! :shock:
Kann das sein, dass das so viel ausmacht? Oder hab ich mich total vertan bei meiner Wärmebrückenberechnung??? Kann ich da irgendwie ne Plausibilitätsprüfung machen oder so?
Andreas Obermüller
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Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#10 Beitrag von Andreas Obermüller »

Ohne Projekt ist das nicht leicht zu beantworten. Ihr Ergebnis sollte irgendwo zwischen "Zuschlag 0,05" und "gar keine Wärmebrücken" liegen. Sie können mir gern mal das Projekt zuschicken, dann sehe ich mal rein...

Andreas Obermüller
orangeplus

Re: Wärmebrücken in Energieplaner übernehmen

#11 Beitrag von orangeplus »

Für ein EFH als Bestandssanierung ergeben sich durchaus Werte irgendwo zwischen 15-30W/K für alle Wärmebrücken (Fenster, Erdreich, Wände, Dach...) zusammen (wenn es im Gesamten vernünftig gelöst ist). Im Neubau meist zw. 15 < 0 > -10 W/K. Das kann worallem im Bestand schon eine Menge ausmachen. In den meisten Fällen ist aus meiner Erfahrung die Berechnung gegenüber dem Faktor 0,05 nochmal ein ganzes Stück besser.
Wichtig ist die richtige Eingabe der Wirklängen im Wärmebrückenplaner. Über diese wird der Gesamtwärmeverlust nach ENEV berechnet. Hier muss auf die verwendete Norm acht gegeben werden, da die Aussenmaßbezüge in der DIN 18599 anders sind als in der DIN 4108. Ist der Aussenmaßbezug falsch, können vollkommen falsche Werte rauskommen. Allerdings fällt das im Prinzip alleine durch den Wert selbst nicht auf.
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