WB-Berechnung beim First?

Fragen zur Programmbedienung des BKI Energieplaners bei der Berechnung von Wohngebäuden nach DIN V 4108-6/DIN V 4701-10/12 oder DIN 18599
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Timo Finkbeiner
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WB-Berechnung beim First?

#1 Beitrag von Timo Finkbeiner »

Hallo,

macht es Sinn bzw. ist es erforderlich die Wärmebrücke beim First zu berechnen? Da lt. Berechnung Energie verloren geht macht es natürlich mehr Sinn für die Gesamtbilanz diese Berechnung wegzulassen, aber wird dies eventuell bei einer Prüfung durch die KfW benötigt? Hat schon jemand eine WB-Berechnung beim First berechnet?

Danke für Eure Meinugnen.
T. Finkbeiner
Andreas Obermüller
Administrator
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Registriert: 5. Februar 2006, 13:05
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Re: WB-Berechnung beim First?

#2 Beitrag von Andreas Obermüller »

Wenn man die WB's detailliert berechnet (kein pauschaler Zuschag), dann muss man alle konstruktiven und geometrischen WB's berechnen, auch den First.

Andreas Obermüller
Autenrieth

Re: WB-Berechnung beim First?

#3 Beitrag von Autenrieth »

Hallo,
für den Gleichwertigkeitsnachweis nach DIN 4108-Bbl.2 wird das Firstdetail und die Außenecke nicht gefordert, weil diese in der EnEV-Berechnung mit Sicherheiten berücksichtigt sind.
Aber gerade diese Konstruktionsdetails bringen bei einer detaillierten Berechnung der Wärmebrücken rechnerische Gutschriften für die EnEV-Berechnung in Form von negativen psi-Werten. Das bedeutet, dass Ihre Berechnung nicht nur durch den Wegfall der enormen Wärmebrückenzuschläge von 0,10 oder 0,05 W/m²K verbessert wird, sondern durch die zusätzlichen Gutschriften dieser Wärmebrückenberechnung weitere Optimierungspotentiale ausschöpft werden. Das ist letzlich das Ziel einer detaillierten Wärmebrückenberechnung. So werden zwar die Kosten für die Wärmebrückenberechnung eines Einfamilienhaus die zusätzlichen Tilgungszuschüsse rechnerisch aufbrauchen, dem gegenüber steht dann jedoch der rechnerische Mehrwert eines Einfamilienhauses mit einem höheren KfW-Effizienzhausstandard 40 statt 55, 55 statt 70 oder 70 statt 85.
Wird eine Wärmebrückenberechnung für ein Mehrfamilienhaus erstellt, steigt natürlich der finanzielle Nutzen für den Bauherren mit der Anzahl der Wohneinheiten. Bereits ab zwei Wohneinheiten sollte sich der erhöhte Tilgungszuschuss im Vergleich zu den Aufwendungen für eine WB-Berechnung auszahlen. Mit dieser einfachen Rechnung müsste jeder Planer seinen Bauherr für die Wärmebrückenberechnung begeistern können.
Jochen Autenrieth
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Dipl.-Ing. Jochen Autenrieth
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IB-Bochum
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Re: WB-Berechnung beim First?

#4 Beitrag von IB-Bochum »

Herr Autenrieth,

Sie schrieben: ….“So werden zwar die Kosten für die Wärmebrückenberechnung eines Einfamilienhaus die zusätzlichen Tilgungszuschüsse rechnerisch aufbrauchen, dem gegenüber steht dann jedoch der rechnerische Mehrwert eines Einfamilienhauses mit einem höheren KfW-Effizienzhausstandard 40 statt 55, 55 statt 70 oder 70 statt 85.“….

Das sehe ich auch so mit der detailierten Berechnung. Habe das bei einem EFH schon oft Angeboten. Und wie Sie sagen wird dadurch der evtuell Tilgungszuschuss aufgebraucht. Der Bauherr sieht dann keinen sinn mehr in dem Berechnungsaufwand obwohl er einen besseren Standard z.B. KfW55 erreichen kann. Was verstehen Sie denn unter einen rechnerischen Mehrwert?. Kann man den berechnen?
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